Chronik
Chronik der Ortsmusikkapelle Obersulz – Blumenthal
Am Jugendsonntag, dem 29. September 1929 wurde vom damaligen Burschenverein Obersulz die Ortsmusikkapelle gegründet. Die Geschichte der Ortsmusik lässt sich jedoch noch mindestens 30 Jahre weiter
zurückverfolgen. Schon dem Kameradschaftsverein stand bei seiner Gründung im Jahre 1899 eine Ortsmusik zur Seite. Nach dem ersten Weltkrieg rückte bei festlichen Anlässen mit den Heimkehren und
Veteranen eine zwölf Mann starke Kapelle in Uniform mit Hut und Federbusch aus.
Etwa 1926 keimte im Burschenverein der Gedanke, selbst eine Musikkapelle zu gründen. Herr Musiklehrer Dräxler aus Mistelbach gab über zwölf Jugendlichen Unterricht. Zweimal in der Woche wurde im
Hauskeller der Brüder Wagner geprobt. 1929 fand das erste öffentliche Konzert in der Restauration in Obersulz statt. Somit war die neue Burschenvereinskapelle gegründet und die alten Musiker
traten zurück.
Der zweite Weltkrieg führte die Obersulzer Musiker auf fast alle Kriegsschauplätze, vor allem nach Holland, Belgien, Frankreich und Russland. Aber auch dort wurde, wie viele Bilder zeigen, in den
Ruhe- und Kampfpausen auf das Musizieren nicht vergessen.
1945 wurden alle vorhandenen Instrumente zusammengesucht und repariert. Zunächst wurde mit sieben, dann mit vierzehn Musikern gespielt.
1954 zeigt die Kapelle beim Winzerfest in Obersulz in vollem Einsatz bei Festzug und Volkstanz, damals noch in Zivil.
1958 besuchte die bereits 22 Mann starke Ortsmusikkapelle den langjährigen Obersulzer Pfarrer, P. Gregor Gschwandtner, in seiner Pension im Stift Michaelbeuern.
Im Juni 1959 schloss sich die Ortsmusikkapelle zu einem Musikverein zusammen und wurde bei der Bezirkshauptmannschaft als Verein gemeldet. Der Name war Ortsmusikkapelle Obersulz. Sie trat dem
Bund der NÖ Blasmusikkapellen bei und erhielt neue Uniformen. Die Kapelle bestand aus: Obmann Franz Furherr, Obmannstellvertreter Franz Eschberger, Kapellmeister Josef Wagner,
Kapellmeisterstellvertreter Leopold Prem, Kassier Franz Pleininger, Kassierstellvertreter Kurt Hammer, Schriftführer Josef Kindl, Archivar Josef Boyer, Archivarstellvertreter Engelbert Schöller
sowie 15 aktiven Musiker.
Ehrenmusiker waren Anton Berger, Josef Boyer, Karl Furherr, Josef Mayer, und Leopold Zehetner.
Am 12. Oktober 1961 fiel Franz Rath einem tragischen Unfall zum Opfer. Am 28. Oktober 1963 verstarb Ehrenmitglied Josef Boyer, seit 1918 mit seiner ersten Geige eine Stütze des Kirchenchores. Am
23. März 1966 musste die Musikkapelle und die Bevölkerung von Obersulz die traurige Nachricht hinnehmen, dass unser lieber, gütiger und ruhiger Regenschori und Organist, Herr Leopold Zehetner,
Ehrenbürger von Obersulz und Ehrenmusiker, für immer von uns ging.
Am 27. März 1965 fusionierte die Ortsmusikkapelle mit Blumenthal und nahm auf Antrag des Kapellmeisters Wagner den Namen Ortsmusikkapelle Obersulz – Blumenthal an.
Mit dem Aufwand von S 166.000.- wurde 1967 die Ortsmusikkapelle völlig neu instrumentiert. Am 17. März 1968 wurde unter der Stabführung des Kapellmeisters Ludwig Zehetner ein sehr beachtetes
Konzert aufgeführt. Im Juni 1969 wurde die Musikkapelle in eine neue Tracht eingekleidet. Die erste Ausrückung dieser neuen Tracht erfolgte am 4. August 1969 zur Wachbergmesse anlässlich des
Obersulzer Kirtags.
Am 10. Jänner 1970 fand eine außerordentliche Vollversammlung statt, die sich mit der Bezahlung der Instrumente und der Tracht, sowie mit dem schlechten Probenbesuch befasste. Zum Tag der
Blasmusik am 7. Juni 1970 zählte die Kapelle 38 aktive Musiker.
Am 12. Juni 1972 kam die traurige Nachricht vom Ableben unseres Obmannes Bgm. Franz Furherr. Er war 13 Jahre Obmann der Ortsmusikkapelle Obersulz – Blumenthal.
Am 24. September 1972 umrahmte die Ortsmusikkapelle die feierliche Grundsteinweihe der Filialkirche Blumenthal.
Nach gründlicher Renovierung der Barockpfarrkirche und des Pfarrhofes von Obersulz war die Ortsmusikkapelle bei den Jubiläumsveranstaltungen „300 Jahre Pfarrkirche Obersulz“ am 10. und 11.
November 1973 im Einsatz.
Am 2. Jänner 1974 ernannte die Vollversammlung Herrn Bürgermeister Johann Mayer zum Dank für die ständige Förderung durch die Gemeinde zum Ehrenmitglied.
Auf der Vollversammlung am 5. Jänner 1975 wurde mit Obmann Josef Boyer und Kapellmeister Ludwig Zehetner an der Spitze ein neuer Vorstand gewählt. Ferner wurde der Bau eines Musikheimes mit den
Ausmaßen 10x15 Quadratmeter beschlossen und die Gemeinde gebeten, einen Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Wie jedes Jahr wurde am Faschingdienstag aufgespielt, und zwar am Nachmittag zum
Kindermaskenball und am Abend zum Tanz für alle.
Anfang 1977 bestand die Kapelle aus 39 aktiven Musikern. Außerdem wurde eine Begräbniskapelle aus etwa 12 Mann ins Leben gerufen, die ständig einsatzbereit sein sollte.
Am 27. Mai 1978 gaben wir unserem Musikkameraden Leopold Goss die letzte Ehre, der am 21. Mai im 23. Lebensjahr einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen war.
Am 15. und 16. September 1979 wurde das 50-jährige Gründungsfest in feierlichem Rahmen begangen.
Vom 31. Mai bis 8. Juni 1980 feierte Obersulz seine 850-Jahr-Feier.
Am 27. Februar 1982 wurden anlässlich eines Konzertes im Gasthaus Schlegl, Obersulz, vierzehn Musikkollegen für langjährige aktive Tätigkeit geehrt.
Am 5. September 1982 nahmen wir im Rahmen des Landesmusikfestes am Monsterkonzert beim Viertelstreffen in Laa/Thaya teil. Am 18. und 19. September veranstalteten wir einen Ausflug ins
Mostviertel.
Bei der Vollversammlung am 23. Jänner 1983 wurden fünf Jungmusiker in die Kapelle aufgenommen. Damit erreichte die Kapelle ihren Höchststand von 54 aktiven Musikern.
Am 6. März 1984 veranstalteten wir einen gut besuchten Faschingsball.
Bei der Vollversammlung am 13. Jänner 1985 wurde Ing. Randolf Krzemien zum Obmann und Johann Stadler zum Obmann-Stellvertreter gewählt.
1985 wurde mit einer neuen Trachteinkleidung begonnen.
Für den 12. Dezember 1987 war ein Konzert mit Ehrungen geplant, das aber wegen Erkrankung des Kapellmeisters abgesagt werden musste. Die Ehrungen wurden am Tag der Blasmusik in Nexing am 10. Juli
1988 nachgeholt, leider konnten wir die Verdienstmedaille unserem verehrten Kapellmeisters nur im Krankenhaus überreichen.
Am 3. Dezember 1988 starb nach langem, schwerem Leiden unser von allen hochgeschätzter und beliebter Kapellmeister, Organist und Regenschori Ludwig Zehetner im 62. Lebensjahr.
Nach dem frühen Tod unseres beliebten und geachteten Kapellmeisters Ludwig Zehetner drohte die Ortsmusikkapelle Obersulz – Blumenthal auseinander zu brechen. Es fand sich niemand der die
Verantwortung und vor allem die immense Arbeit des Kapellmeisters übernehmen wollte. Als Kapellmeister – Stellvertreter und hervorragender Musiker und Musikkamerad fiel die Wahl auf Herbert Loibl
jun. Er führte vorerst provisorisch die Proben und wurde dann auf der nächsten Jahreshauptversammlung einstimmig zum neuen Kapellmeister der Ortsmusikkapelle Obersulz – Blumenthal gewählt.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten (schlechter Probenbesuch) konnten dann wieder regelmäßige Proben durchgeführt werden. Als Feuertaufe für den jungen Kapellmeister veranstaltete die
Ortsmusikkapelle am 15. April 1989 ein Festkonzert im Gasthaussaal in Obersulz.
Im Jahr 1999 feierte die Musikkapelle das 70jährige Bestandsjubiläum am Sportplatz.
Im Jahr 2003 übernahm Franz Haberl das Amt des Kapellenmeisters, und wurde die Musikkapelle mit einer völlig neuen Tracht eingekleidet, die bei einem Festkonzert von Pfarrer Erich Klinger
eingesegnet.